E. Flemmer (Text) und A. Adorf (Melodie):
Sommermorgen


Noch liegt schlummernd Wald und Feld
und das Dorf am Bache,
nur der Mond am Himmelszelt,
hält getreulich Wache.

Sterne funkeln um ihn her
stehn ihm treu zur Seiten,
wie ein Hirte führet er,
sie zur Himmelsweiden.

Mit dem Sternenmeer im Bund
zieht er seine Kreise,
doch in früher Morgenstund
endet seine Reise.

Wieder naht ein Sommertag,
dämmert bis zum Morgen,
Mensch und Tiere werden wach,
frei von Last und Sorgen.

Noch ist's still in der Natur,
weiße Nebel fliegen,
über Wiesen, Wald und Flur,
bleiben schützend liegen.

Doch bald regt sich's überall,
Vögel zwitschern, singen,
Amsel und der Lerchen Schall
über'm Wald erklingen.

An dem nahen Waldesrand
hüpft ein kleiner Hase,
der sein Morgenfrühstück fand
in dem frischen Grase.

Auch in's Dorf kehrt Leben ein,
Rauch steigt in die Lüfte,
und aus Rosengärten fein,
kommen frische Düfte.

Dorf im stillen Wiesental
hört man's Bächlein rauschen,
reife Gräser ohne Zahl,
auf den Schnitter lauschen.

Schnitter komm, wir sind bereit,
uns zur Ruh zu legen,
komm, und halte Erntezeit,
Gott gibt seinen Segen.